Vor der Beziehung mit deinem Partner hattest du dein Leben für dich eingerichtet. Mit der Paarbeziehung steigt die Zeit mit dem Partner an. Gerade am Anfang möchten die meisten jede freie Minute mit dem Partner verbringen. Auch wenn du die Zeit mit deinem Partner genießt, ist es dennoch wichtig, dass du dir ausreichend Ich-Zeit gönnst – Zeit nur für dich. Warum diese Zeit so wertvoll für dich und deine Paarbeziehung ist und wie du deine Ich-Zeit gestalten kannst, erfährst du in diesen Beitrag.
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Ich-Zeit oder „Me Time“, wie sie modern genannt wird, ist Zeit, in der es nur um dich geht, in der du dir Zeit für dich und deine Bedürfnisse nimmst. Du tust etwas für dein eigenes Wohlbefinden.
Energiereserven sind endlich. Wer arbeitet, für den Partner und die Familie da ist, allerdings seine eigenen Bedürfnisse dabei vergisst, wird langfristig an die Grenzen seiner Energiereserven kommen.
Wenn das Handy leer ist, dann ist allen klar, dass der Akku des Telefons wieder aufgeladen werden muss. Bei uns selbst ignorieren wir die Tatsache häufig.
Warum ist Ich-Zeit wichtig für dich und deine Paarbeziehung?
Regelmäßige Ich-Zeiten sind wichtig für deine Regeneration, für deine Gesundheit, deine Leistungsfähigkeit und deinen besseren Umgang mit Stress.
Wenn du weniger gestresst bist und mehr Kraft hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass du mit deinem Partner streitest. Viele Streits entstehen, weil die eigenen Ressourcen aufgebraucht sind und dann noch eine Kleinigkeit hinzu kommt, welche das sprichwörtliche „Fass zum Überlaufen“ bringt.
Somit ist die Ich-Zeit wichtig für dein Wohlbefinden und für deine glückliche Paarbeziehung.
Gerade jetzt, während der Corona-Zeit, gaben mehr als die Hälfte der befragten Frauen (57%) und ein Großteil der Männer (42 %) an, gestresster als sonst zu sein (TK: Forsa-Studie).
Sowohl deine Psyche als auch deine innere Stabilität kannst du durch Ich-Zeit fördern. Wenn es dir gut geht, du mehr Energie und Kraft hast, kannst du auch besser für deinen Partner und deine Familie da sein.
Deine Ich-Zeit richtig nutzen
Im Prinzip ist es völlig egal, wie du deine Ich-Zeit nutzt. Wichtig ist, dass es etwas ist, was du gerne tust und was dir Energie gibt. Du solltest auch keine übermäßigen Leistungsansprüche an dich stellen, es geht einfach darum etwas Gutes für dich zu tun.
Hans Eberspächer nannte in seinem Buch „Ressource Ich“ die Gegenwelten als eine der größten Energiequellen. Es geht dabei nicht um Leistung, sondern nur darum etwas abseits der Arbeit, Familie, Partnerschaft, für sich zu tun. Das kann etwas künstlerisches, sportliches, kulturelles oder wissensbezogenes sein. Es sollte dich einfach der Tätigkeit wegen glücklich machen.
Während deiner Ich-Zeit solltest du folgendes beachten:
- Plane in deinem Kalender Zeit für deine Ich-Zeit ein. So gehst du sicher, dass du sie nicht vergisst.
- Genieße deine Ich-Zeit – ohne schlechtes Gewissen. Du brauchst sie, um auch für andere wieder da sein zu können.
- Was du tust, muss dir gefallen, nicht deinem Partner oder sonst wem.
- Schalte dein Handy während deiner Ich-Zeit wenn möglich aus.
- Versuch dich voll und ganz auf das einzulassen, was du im Moment tust.
- Schiebe jeglichen Leistungsgedanken nach hinten.
Sport als Ich-Zeit
Bewegung an der frischen Luft ist sicherlich etwas sehr entspannendes. Unter Stress wird im Körper Energie freigesetzt, die oft nicht abgebaut wird und dann zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Bewegung hilft diese überflüssige Energie abzubauen.
Allerdings solltest du auf folgendes achten: Wenn du bereits einen sehr stressigen Alltag hast, dann solltest du nicht auch noch in deiner Ich-Zeit versuchen Höchstleistungen zu geben. Denn ansonsten kommst du in deiner Ich-Zeit in Stress.
Suche dir eine Sportart aus, die dir Freude bereitet und genieße einfach die Bewegung an sich.
Sport in der Natur ist besonders entspannend, wenn du die Natur um dich herum so richtig genießen kannst. Die Düfte, Geräusche und alles was du Sehen und Wahrnehmen kannst tut unserer Psyche gut.
Hier ein paar Anregungen für Sport in der Natur:
- Rad fahren
- Joggen
- Reiten
- Gleitschirmfliegen
- Kajak fahren
- SUP
- Wandern / Spazierengehen
- Golfen
- Yoga im Wald
- Surfen
Kulturelles in der Ich-Zeit
Es muss nicht immer was sportliches sein, auch andere Aktivitäten können deine Energiereserven wieder aufladen.
- Du könntest beispielsweise ein gutes Buch lesen. Beim Lesen kannst du dich in die Geschichten oder das Thema des Buches voll und ganz vertiefen. So hast du eine Pause von deinen Gedanken und alltäglichen Problemen
- Du könntest ein Dankbarkeitstagebuch schreiben, übrigens könntest du dies auch mit deinem Partner zusammen führen. Schreib in ein kleines Heft, immer wieder Dinge für die du in deiner Paarbeziehung dankbar bist oder die dir gut getan haben. Dein Partner könnte in das selbe Heft schreiben für was er oder sie dankbar ist. So entsteht mit der Zeit, ein Heft, dass euch zeigt, was ihr dem anderen gegenüber Gutes tun könntet und ihr seht die Wertschätzung des anderen.
- Musik kann helfen Stress zu reduzieren. Entweder wenn du sie hörst oder vielleicht selbst musizierst. Beim Musizieren stärkst du die Neuronale Plastizität deines Gehirns.
Achtsamkeit und Meditation
Achtsamkeit und Meditation können Stress reduzieren. Es gibt zahlreiche Übungen die sich ganz einfach in den Alltag integrieren lassen:
- Achtsam Essen
- Achtsam Kochen und Backen
- Achtsames Zuhören
- Achtsames Beobachten des Atems
- Achtsam den eigenen Gedanken lauschen
- uvm.
Wenn du eine Anleitung zu mehr Achtsamkeit möchtest, findest du hier ein 30-Tage Achtsamkeitstraining.
Fazit
Ich-Zeit ist wichtig, damit du für deinen Partner und deine Familie ausreichend Energie hast. Außerdem, wenn du mal etwas ohne deinen Partner machst, dann habt ihr euch hinterher wieder etwas zu erzählen. Du ersparst dir und deinem Partner viel Stress, wenn du dir regelmäßig etwas Zeit für dich nimmst!
Wie genießt du deine Ich-Zeit am Liebsten?