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Schmetterlinge - Image by Kranich17 from Pixabay

Die Vergangenheit loslassen

Die Vergangenheit kann die aktuelle Paarbeziehung negativ beeinflussen, nämlich dann, wenn sie urplötzlich aus dem Unterbewussten wieder an die Oberfläche tritt. Plötzlich sind vergraben geglaubte Verletzungen, verpasste Chancen, Träume und Wünsche wieder präsent.

Wenn du an deiner Vergangenheit festhältst und sie weiterhin mit Energie versorgst, dann wirst du dein Glück und deine Paarbeziehung selbst sabotieren. Von einer auf die andere Sekunde fällst du von der Wolke 7 auf den Boden.

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Je öfter und intensiver du deine Vergangenheit an die Oberfläche holst, desto schneller und einfacher funktioniert das Grübeln, das Selbstmitleid und das Hadern mit der Vergangenheit.

Wenn du gerade nichts zu tun hast, springt der Gedanken-Teufelskreis an - verdrängen nützt nichts!

Was hilft ist auszumisten und LOSLASSEN!

Was können wir besonders schwer loslassen?

Oft ist es kein WAS sondern ein WER. Eine Person, die uns verletzt hat, die uns wichtig war und uns enttäuscht hat.

Nicht immer hatten wir mit dieser Person eine Liebesbeziehung, häufig sind es auch Freundschaften oder Personen aus unserer Familie.

Enttäuschungen können nur schwer verarbeitet werden. Unzählige Male grübeln wir nach dem Moment, in dem alles schiefgelaufen ist und überlegen, was wir hätten anders machen können.

Die Analyse was schiefgelaufen ist und ob wir eventuell etwas hätten anders machen können ist grundsätzlich gut. Doch irgendwann sind wir jeden Gedanken schon hunderte Male durchgegangen und es gibt keine neuen Erkenntnisse.

Dann ist die Zeit gekommen LOSZULASSEN!

Du kannst alles was dich belastet anständig verabschieden: die Enttäuschung durch den Ex-Partner genauso wie die ehemals beste Freundin, der Groll gegenüber den Eltern, der unerfüllte Kinderwunsch, den Traumjob, den du verloren hast oder Herzensprojekte, die du aus irgendwelchen Gründen schweren Herzens aufgeben musstest.

Du kannst alles verabschieden und loslassen, was im Moment noch den Status "nicht loslassen können" hat. Auch wenn es schon viele Jahre zurückliegt und die Person vielleicht gar nicht mehr lebt.

Loslassen ist DEINE Entscheidung. Und zwar nicht um der anderen Person gegenüber zu verzeihen, sondern um für dich inneren Frieden zu finden, um deine Zukunft glücklich zu gestalten, um JETZT eine Paarbeziehung voller positiver Paarenergie zu führen.

Um in der jetzigen Paarbeziehung glücklich, frei und voller Energie zu sein, ist es wichtig, die Vergangenheit loszulassen

Warum loslassen so schwer fällt:

Je wichtiger uns eine Person oder eine Situation war, desto mehr waren wir auf der Gefühlsebene mit dieser verbunden.

Diese Gefühle halten uns in der Vergangenheit gefangen, obwohl sie vielleicht schon viele Jahre vorbei ist.

Schmerzen werden nicht leichter oder weniger, weil wir sie über eine lange Zeit haben - Durch loslassen kann der innere Schmerz überwunden werden.

Jeder wird früher oder später verletzt. Schmerzen gehören selbstverständlich zu unserer Lebensentwicklung dazu. Es macht auch keinen Sinn den Schmerz zu verdrängen oder zu versuchen ihn zu vermeiden. Ihn zu bemerken, wahrzunehmen und zu spüren ist wichtig.

Daran allerdings jahrelang festzuhalten, führt direkt in die Hölle auf Erden.

Was hätte alles werden können...
Ich wollte das so sehr, was bleibt mir jetzt?
Wir waren so glücklich, das werde ich nie wieder sein können.
Mein Traum war es... - und jetzt ist alles vorbei!

Ja, es gab eine Zeit, in der das Vergangene gut und perfekt war, aber irgendwann hat sich etwas verändert. - Du hast dich verändert, die Situation hat sich verändert, deine Bedürfnisse haben sich verändert, die andere Person hat sich verändert.

Manchmal ist es auch so, wenn wir Dinge, Personen, Situationen nicht loslassen können, dann hat sich in uns die Erinnerung verändert. In unserer Erinnerung erscheint die Vergangenheit schillernder als sie in Wirklichkeit war. Plötzlich war es doch gar nicht so schrecklich, wie wir es damals empfunden haben.

Aus der Untersuchung von Zeugenaussagen ist bekannt, dass sich die Erinnerung sehr schnell verändern kann. Bereits nach wenigen Minuten können Zeugen eines Unfalls oder Verbrechens keine detailgenaue Beschreibung der Situation wiedergeben. Nach Tagen, Wochen oder Monaten ist die Erinnerung so verzerrt, dass sie praktisch unbrauchbar ist.

Genauso ist es mit unserer eigenen Erinnerung an die Vergangenheit, wir verändern sie mit jedem Mal, wenn wir uns damit beschäftigen. Und solange du emotional und in Gedanken regelmäßig bei einer anderen Person, verpassten Chancen oder Träumen festhältst, solange fütterst du sie emotional mit Energie.

Diese Energie fehlt dir dann im jetzigen Alltag, deiner jetzigen Paarbeziehung und für deine positive Zukunft.

So gelingt dir das Loslassen:

1. Akzeptieren

Jede Veränderung und auch das Loslassen kann erst gelingen, wenn du deine neue Ausgangslage akzeptierst.

Solange du innerlich kämpfst, dich gegen die Realität wehrst und auf Widerstand gehst, hälts du an der Vergangenheit fest und verbrauchst jede Menge unnötiger Energie.

In dem Augenblick indem es uns gelingt etwas zu akzeptieren, wird es in uns selbst ganz ruhig.

Erst, wenn du die neue Situation akzeptiert hast, bist du offen für neue, vielleicht sogar bessere Wege.

Wenn du gerade verletzt wurdest, ist es natürlich schwer, sofort zu akzeptieren. Doch denke einmal an deine Vergangenheit. Sicherlich fällt dir eine Situation ein, in der du enttäuscht oder verletzt wurdest und die sich dann im Nachhinein als gut herausgestellt hat.

- Wie bist du damals mit dieser Situation umgegangen?

- Was hat geholfen die Situation zu überwinden?

- Wie denkst du heute darüber?

"Akzeptanz bedeutet nicht Resignation. Es bedeutet zu verstehen, dass etwas ist wie es ist, und es einen Weg geben wird, es zu bewältigen." (Michael J. Fox)

Du kannst akzeptieren üben, indem du immer mal wieder eine kleine "Achtsamkeitspause" einlegst und versuchst deine jetzige Situation wie in einem Standbild festzuhalten und zu beschreiben ohne zu bewerten: "Ok, ich sitze hier und lese diesen Blog. Jetzt merke ich etwas Verwirrung über die letzten Sätze und es taucht ein Gedanke auf, der meint - das kann nicht so einfach sein".

Du kannst bei dieser Übung nichts falsch machen, akzeptiere, dass es sich dabei um eine Übung handelt und beobachte was im Außen und in deinem Inneren passiert. Je öfter du diese Übung machst, desto leichter wird es dir fallen, Dinge und Situationen so zu akzeptieren, wie sie sind. Aus der Erkenntnis, dass vergangene "Katastrophen" auch ihr Gutes hatten, gewinnst du Zuversicht.

2. Entscheidung treffen

Triff für dich eine klare Entscheidung für das LOSLASSEN. Sei ehrlich zu dir selbst.

Kannst du die Vergangenheit schon loslassen oder hegst du noch Rachegedanken?

Vergiss Schuldzuweisungen. Wenn etwas gescheitert ist, dann haben alle Beteiligten einen Anteil an dem Geschehenen. Mach dir deine wahren Gefühle bewusst und überlege dir WAS du loslassen möchtest.

Wenn du möchtest, dann schreibe dir alles von der Seele. Sieh es als eine Art Abschiedsbrief an die Person, an verpasste Chancen, Träume und Enttäuschungen.

Schreib die schönen und die schmerzhaften Momente auf.

ACHTUNG: Schicke den Brief nicht ab!

Dieser Abschiedsbrief ist nur für dich selbst, um für dich Klarheit zu schaffen und die Gefühle freizulassen. Es geht auch nicht darum, die andere Person noch irgendwie beeinflussen zu wollen. Es geht ganz allein um dich, deine Anteile und deine Gefühle.

Lass dir Zeit mit dem Schreiben. Es kann ein paar Stunden oder sogar Tage dauern, bis du alles aufgeschrieben hast. - Nimm dir die Zeit, sie ist es Wert!

"Alles, wofür ich Worte finde, kann ich hinter mir lassen" (Platon)

Wenn du fertig bist, dann schließe den Brief ab.

Du kannst den Brief dann dem Wasser übergeben, verbrennen oder vergraben - mach damit das, was für dich passt. Wichtig ist, dass du ihn loslässt und mit ihm all deine Verletzungen und den Schmerz.

3. Verträge lösen

Mit Menschen schließen wir immer wieder Verträge "ich werde immer für dich da sein", "du kannst mich jederzeit anrufen", "das ist was ich unbedingt leben möchte". Diese Verträge sind meistens mündlich oder durch unser Verhalten geschlossen worden.

Alles, was du versprochen hast und mit dem Label "für immer", "jeder Zeit" oder "Ewigkeit" versehen hast, wirkt genau so lange.

Deshalb ist es wichtig, dass du deine Verträge und Versprechen löst. Schreibe dir deine Verträge auf und entbinde dich davon mit einer Notiz zusammen mit dem Brief.

Damit gibst du dir selbst die Erlaubnis frei zu sein und holst dir deine Energie zurück!

4. Vergebung

Vergebung ist wieder eine Entscheidung und du brauchst keine andere Person dafür.

Du kannst auch Menschen vergeben, die schon lange Tod sind (z.B. deinen Eltern). Nur, wenn du vergibst, bist du frei!

"An Zorn festzuhalten, ist als würde man jeden Tag Gift trinken und hoffen, dass der andere stirbt" (Konfuzius)

Es gibt ein Ritual, welches hilft jemanden und sich selbst zu vergeben - du erinnerst dich: Jeder hat seinen Anteil an einer Situation!

Nimm dir einen Moment Zeit und sage dir folgende Sätze:

  • Ich vergebe dir, was du mir angetan hast.
  • Ich vergebe mir, was ich dir angetan habe.
  • Ich vergebe dir, was du dir angetan hast.
  • Ich vergebe mir, was ich mir angetan habe.
  • Ich danke dir für alle Erfahrungen, die ich durch dich machen durfte.

Wiederhole dieses Ritual täglich, solange Du immer noch ein Gefühl der Schuld bei Dir oder eine Schuldzuweisung gegenüber der anderen Person verspürst.

Mit dem Abschluss-Satz "Ich danke dir für alle Erfahrungen, die ich durch dich machen durfte" schließt du die Sache ab. In der Regel bedanken wir uns erst, wenn wir mit einer Sache zufrieden sind.

Fazit:

Es ist nicht leicht Dinge, Personen, Situationen, die einem wichtig waren loszulassen. Das dauert eine ganze Weile. Doch mit den 4 Schritten: Akzeptanz, Entscheidung, Verträge lösen und Vergebung kann es dir gelingen.

So können die Schatten der Vergangenheit ruhen und du darfst mit deinem jetzigen Partner ein Leben voller positiver Paarenergie führen.

Gib dir selbst die Erlaubnis glücklich zu sein ;-)

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Yvonne Dathe

Psychologin (M. Sc.) & Dipl. Betriebswirtin

Lösungsorientierte Einzel- und Paarberaterin

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