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Liebesleben

Interview mit Katja Peters - Sexualtherapeutin

Was genau macht eigentlich eine Sexualtherapeutin? - Und könnte das vielleicht auch was für dich sein? Antworten auf diese und weitere Fragen erfährst du in diesem Interview mit Katja Peters - einer Sexualtherapeutin.

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Welche Menschen kommen in die Praxis zu dir?

Ganz normale Menschen, wie du und ich, sowohl Männer als auch Frauen. Früher hatte ich mir in meinem Kopf alles mögliche ausgedacht, aber im Grunde sind es ganz normale Menschen.

Warum ist die Sexualität für manche Menschen ein Problem?

Sexualität ist ein Grundbedürfnis, genauso wie Essen und Schlafen. Und wieviele Menschen haben Probleme mit Essen und dem Ein- oder Durchschlafen. Gerade Schlafprobleme nehmen immer mehr in unserer Gesellschaft zu. Sexualität ist etwas, dass wir auch nie gelernt haben, weder im Kindergarten noch in der Schule, wenn wir mal von den zwei Stunden Sexualaufklärung in einem Schuljahr absehen.

Auch zu Hause wurde Sexualität häufig tabuisiert. Es ist selten, das offen von den Eltern Sexualität angesprochen wurde. Diese ganzen Bilder, Tabus, Moral und Ethik aus der Kindheit nehmen wir mit.

Gibt es noch andere Gründe, warum es vielleicht am Anfang gut klappt und dann plötzlich nicht mehr?

Die Gründe sind sehr vielfältig. Wenn wir eine Beziehung führen, dann kann es zu Problemen kommen. Entweder haben wir gelernt über unsere Konflikte zu sprechen, zu verhandeln und über die eigenen Bedürfnisse zu sprechen. Das ist auch etwas, was wir nie gelernt bekommen haben. Entweder wir hatten Vorbilder oder nicht.

Irgendwann fangen wir vielleicht an, zu hinterfragen was es sonst noch gibt. In der Sexualität ist es ganz genauso. Wenn ich nicht weiß, was ich will, aber erwarte, dass mein Partner alles weiß und es mir bitte ordentlich besorgen soll, dann kommen wir irgendwann an unsere Grenzen. Das kann eine Zeitlang gut gehen, bis wir den Partner wechseln, weil er es doch nicht mehr weiß. Oder wir fangen an, den Partner zu fragen "was möchtest du eigentlich?".

In der Paarberatung erlebe ich das auch immer wieder, dass Menschen meinen, der Partner müsse schon wissen, was mir gefällt und was ich jetzt im Augenblick brauche. Vorallem wenn ich selbst nicht weiß, was ich möchte, woher soll es dann mein Partner wissen?

Ja, genau. So wie die Frage "na ja, wenn er mich liebt, dann weiß er doch, was mir gut tut". - Das ist ein völliges Ausschlusskriterium für den Partner.

Wenn wir Gedanken lesen könnten, dann wären wir alle ja schon viel weiter.

So ist es in der Sexualität genauso. Es gibt immer noch viel zu wenig Frauen (das gilt auch für Männer, aber ich spreche von Frauen, weil ich selbst eine Frau bin), die sich mit ihrem Körper auseinandergesetzt haben. Die nicht wissen, wie der Zyklus aufgebaut ist. Warum ich über vier Wochen emotional von hoch bis tief alles vorhanden? Warum möchte ich plötzlich unbedingt ein Kind und dann auf einmal nicht mehr? Das sind alles Dinge, wovon viele überhaupt keine Ahnung haben. Was bedeutet die Weiblichkeit?

Ich habe mit Mitte 20 die Pille abgesetzt und war dann sehr überrascht, wie meine Gefühle auf einmal nach oben und unten ausschlugen. Ich denke das ist vielen auch nicht bewusst, dass die Pille die Gefühle beeinflussen, oder wie ist deine Erfahrung?

Durch die Pille wird dem Körper die ganze Zeit vorgegaukelt er sei schwanger. Mehrere Gynäkologen bestätigten mir, dass eine Hormonspirale nur örtlich wirken würde und keinen Einfluss auf meine Gefühlslage haben könne. Die Spirale hätte keinen Einfluss auf das Hormonsystem oder die Gedanken. Trotzdem bin ich der Meinung, dass sie Einfluss hat. Denn seit dem ich die Hormonspirale nicht mehr habe, bin ich ich und ich rieche anders. Meine Nase riecht Menschen anders. Ich glaube die Pille hat mich jahrelang etwas veräppelt. Ich bin Beziehungen eingegangen, die nicht zu mir gepasst haben. 

Beziehung und Sexualität hängen enge miteinander zusammen. Nicht nur der Paarsex sondern auch der Solosex.

Es gibt Statistiken, die zeigen, dass viele Paare nach der Geburt eines Kindes Schwierigkeiten in der Partnerschaft haben. Gilt das auch für die Sexualität?

Ich bin ja selber zweifache Mama und natürlich hat sich das ganze Leben nach der Geburt meines ersten Sohnes auf den Kopf gestellt. Davor waren wir zu zweit und dann kommt so ein kleiner Mensch dazu und plötzlich waren wir zu dritt. Das stellt alles auf den Kopf: den Alltag, die Routinen und die Paarbeziehung. Zur Paarbeziehung gehört auch die Sexualität. Wer ein Kind bekommt hatte mindestens einmal Geschlechtsverkehr. Es gibt Paarbeziehungen, die seit Jahrzenten keinen Sex mehr haben. Hier ist Sexualität ein Thema, weil sie nicht stattfindet, entweder, weil einer oder beide Partner es so wollen. Sexualität ist immer mit dabei, sie gehört einfach dazu.

Ich erinnere mich sehr gut daran. Bevor ich nach der Geburt des ersten Kindes Lust auf Sex hatte, dachte ich zu erst daran:

  • Ist das Kind versorgt?
  • Waren wir einkaufen?
  • Wie sieht die Wohnung aus?
  • Wie fühle ich mich?

Dann kam noch lange nicht Sex. Nein, dann kam erst einmal mein Schlafdefizit, das ich ausgleichen wollte. Also, bevor ich Lust hatte, musste ich erst einmal ausgeschlafen sein. Wenn ein Baby noch sehr klein ist, schläft es noch viel. Aber wenn es größer und wacher wird, dann braucht es mehr Aufmerksamkeit und die Mutter erst einmal Schlaf. Wenn diese ganzen Bedürfnisse nicht erfüllt sind, ist für Lust, Fantasie und Erregung wenig Platz. Das wirkst sich natürlich auf die Sexualität aus.

Bei den einen Paaren ist läuft vielleicht gleich wieder was, bei anderen dauert es länger. Das hängt auch damit zusammen, wie viel der Partner die junge Mutter unterstützt, um sich Raum zu schaffen.

Der Partner sollte Aufgaben mit übernommen, um wieder Raum für die Sexualität zu schaffen?

Ja, obwohl immer wieder zu hören ist, dass sich Männer nach der Geburt eines Kindes benachteiligt fühlen. Sie wollen, dass es 100%-ig so weiter geht, wie zuvor. Frauen kommen dann in einen Konflikt, sie wollen ihrer Rolle als Mutter gerecht werden (Leistungsdruck aus der Gesellschaft), dann kommt der Partner, der auch seine Aufmerksamkeit haben möchte. Alle drei, in dieser jungen Familie, brauchen neue Rahmenbedingungen und neue Vereinbarungen.

Entweder man spricht darüber oder man kehrt das Thema schön unter den Teppich und schaut wie lange das gut geht, bis der große Knall ist.

 

Welche Lebensphasen können die Sexualität genauso beeinflussen, wie die Geburt eines Kindes? - Ich denke z.B. an den Renteneintritt, hier verändert sich ja auch sehr viel.

Ich bin sogar der Meinung, dass mit der Geburt, die Sexualität sich ständig ändert. So wie sich der Mensch an sich auch entwickelt. Als Embryo hat schon Entwicklungsstufen, in denen die Erektionsfähigkeit immer wieder geprüft wird. Das ist einem selbst natürlich nicht bewusst, da der Embryo ja noch im Bauch ist. Nur die Funktionsüberprüfungen laufen schon im Bauch der Mutter ab. In der Kindheit gehört Sexualität mit dazu. Das läuft unbewusst ab. Es gibt Menschen, die sich an früheste Kindheitstage zurück erinnern können, wie sie gemerkt haben, wie sie Erregung gespürt haben. Und hier beginnt Sexualität. Es gehört dazu sich selbst, den eigenen Körper zu entdecken. Die Einen sind hier aktiver als andere, jeder hat seine eigenen Lernschritte.

Sexualität ist Schritt für Schritt zu lernen:

  • Was mag ich?
  • Was mag ich nicht?
  • Was mag ich wiederholen?

So beginnt das in der Kindheit. Die Jugend, die Pubertät ist wichtig, um sich selbst zu finden. Wenn ich daran denke, wie heutzutage die Jugend aufwächst, mit den sozialen Medien. Überall ist Sex, sind Körper, wie wir sein müssen. Es wird einem gezeigt, was alles getan werden soll – Stichwort: Pornografie. Hier wird so viel gezeigt, was Sex sein soll, was nichts mit der Realität zu tun hat. Es werden Stereotypen vorgelebt. Immer mehr junge Menschen gehen auf Seminare, um zu lernen, was bedeutet eigentlich Liebe und das Eingehen einer Liebesbeziehung. Wenn ich sehe, was einem alles gezeigt wird, da tauen sich viele nicht mehr zu fragen „ist das wirklich so?, bei mir ist das aber anders“. Die Missionarsstellung wird ja ziemlich belächelt, da heißt es immer „Action“. Doch was macht das mit einem, der gerade dabei ist, sich kennen zu lernen.

Genau so ist es mit der Mutterschaft, hier verändert sich der ganze Körper. Oder wenn ich in einer langjährigen Beziehung hinter mir hatte, die mir nicht gut tat und dann lerne ich einen Mann oder eine Frau kennen, mit der es völlig anders ist. Da kann man sich schon fragen „oh, mein Gott, was habe ich all die Jahre gemacht?“. So entwickelt sich die Sexualität mit der Erfahrung verschiedener Partnern oder mit sich selbst – wenn wir es uns erlauben. Vieles wird sich nicht erlaubt, weil es sich „nicht gehört“ und das ist schade.

Auch später, nach der ersten Scheidung, meinen viele, sie müssten mal die Sau raus lassen. So ist jede Lebensphase eine Chance, hat aber auch seine Probleme. Mit dem Alter verändert sich der Körper. So lässt die Potenzfähigkeit beim Mann mit dem Alter nach. Der Penis ist irgendwann nicht mehr so hart, wie mit 20. Bei der Frau steigert sich die Lustkurve.

Wie muss ich mir eine Sexualtherapie vorstellen? - Wie ist der Ablauf?

Die Läuft letztendlich angezogen ab. Ich bekomme auch immer wieder Fragen, wie „schauen Sie uns dann zu, wie wir Sex haben?“ - Nein!!!! Eine Sexualtherapie läuft ab, wie eine normale Therapie. Ich habe meinen Anamnesebogen bezogen auf die Sexualität. Hier tauchen Fragen auf, wie Sexualität in der Familie behandelt wurde oder wann war die erste Periode und wie wurde diese erlebt, der erste Partner und dann geht es auch schon in die aktuelle Situation. Was ist an Ressourcen da, was kann der Mensch. Ich arbeite sehr ressourcenorientiert und lösungsorientiert. Jeder hat Ressourcen, auf die wir aufbauen können. In unserer Gesellschaft wird so defizitorientiert gedacht, dass wir gar nicht mehr sehen, was wir haben und funktioniert. Dann wird visualisiert, wie ist das sexuale erleben. Es auch geht um Zahlen. Der Solo- und Partnersex wird analysiert. Das ist total spannend. Dann hat man es mal schwarz auf weiß, was in einem selbst abgeht. Nicht im Partner. In der Sexualtherapie geht es um sich selbst. Es geht nicht darum, dem anderen zu sagen, wie er ein besserer Liebhaber wird. Es beginnt immer bei uns.

Jede Veränderung beginnt bei mir. Wir können andere Menschen nicht direkt beeinflussen nur indirekt.

Ja, genau. Und wenn wir unser Verhalten beeinflussen, beeinflussen wir auch den anderen. Indem wir nicht mehr das tun, was wir immer tun, erfolgreich war es ja nicht, sonst wäre man ja nicht im Coaching oder einer Sexualtherapie. Durch das Überdenken des eigenen Verhaltens und der eigenen Gedanken, entsteht die Entwicklung. So läuft Sexualtherapie ab.

Ich arbeite mit der Sexual Corporal, da fließen auch Körperübungen mit ein. Bei mir wird gar nicht soviel gequatscht, wie in der systemischen Sexualtherapie, dessen Ausbildung ich auch habe. Nur ich möchte gerne, dass die Menschen in ihren Körper kommen und in die Bewegung. Denn der Körper kann einem viel, viel stärker etwas spüren lassen, als wenn nur darüber gesprochen wird. Also Worte treffen nicht wirklich das Herz. Der Körper schon eher, wenn es richtig gespürt wird.

Körper und Kopf gehören auch immer wieder zusammen. Ich arbeite gerne mit Bildern, da sie der Dolmetscher zwischen Körper und Kopf sind. Über Bilder kann ich dann ausdrücken, was in mir passiert.

Ja, genau – Worte sind immer sehr abstrakt. Ich habe immer die Sprüche „nicht immer so rumschnacken“. Wenn danach nichts kommt, ist das wie Schall und Rauch. Sich jeden Tag ein paar Minuten eine Übung zu machen, das macht was und bringt Veränderung. Wer das schafft, das in sein Leben zu implementieren, der bewegt sich dann auch in der eigenen Sexualität. Das ist vielen gar nicht bewusst, wie monoton, wie wenig Raum sie sich nehmen mit ihrer Lust. Das wird in der Sexualtherapie besprochen, hier wird Raum geschaffen. Ein Orgasmus kommt nur freiwillig, er kommt ja nicht, weil er muss, sonder weil er will. Hierfür wird in der Sexualtherapie Raum geschaffen.

Gerade jetzt in der heutigen Zeit finden viele Therapien Online statt. Funktioniert das bei deiner körperorientierten Sexualtherapie auch?

Ja, ich arbeite fast zu 90 % online. Das ist allerdings von Kollegen*innen unterschiedlich. Für mich ist es total sinnvoll. Sexualität ist ein Thema, bei dem viele Probleme haben, überhaupt darüber zu sprechen und sich zu offenbaren. Online darf der Klient sich in seinem geschützten Raum auf seinem Sofa sitzen und es sich gemütlich machen. Der Klient kann sich für die Übungen aufs Sofa oder in sein Bett legen und es sich so einrichten, wie es für ihn passt und er sich wohlfühlt. Das sehe ich als großen Vorteil gegenüber einem „Praxisraum“. Zum Thema Sexualität finde ich online super.

In der Lerntheorie gibt es auch die Annahme, das wir Dinge dort besser lernen, wo sie später auch abgerufen werden sollen. Beim Thema Sexualität ist es somit gut zu Hause zu lernen.

Stimmt. Das heißt, ich sollte jetzt immer vorschlagen für die Übungen das Bett oder das Sofa zu verwenden. Meistens läuft es ja mit Kindern zu Hause im Bett ab.

Kommen zu dir nur Paar oder auch Singles?

Zu mir kommen die Menschen einzeln. Sie sind entweder Single oder in einer Partnerschaft. Das finde ich total sinnvoll. Es können auch Paare kommen, bei manchen Themen ist das auch wichtig. Aber grundsätzlich braucht es den Partner erst gar nicht, weil es um einen selbst gehen. Stell dir mal vor du kommst mit deinem Partner in die Sexualtherapie und sollst über deine geheimsten Fantasien sprechen und jetzt sitzt die ganze Zeit dein Partner daneben. Wenn du alleine bist und du weißt sie erzählt es nicht weiter. Das ist eine ganz andere Ausgangssituation und du traust dich viel eher, das anzusprechen, was wichtig ist. Deshalb finde ich es wichtig, erst einmal mit sich selbst zu beginnen und der Partner muss auch nicht immer alles wissen.

Verführung und Erotik beginnt ja damit, dass ich Geheimnisse habe. Da spreche ich nicht von Fremdgehen, sondern Geheimnisse zu haben, um interessant zu bleiben. Wenn ich alles offenbare, besteht die Gefahr, dass der andere das Interesse verliert, weil er eh schon alles weiß. Von daher hat Verführung viel mit Selbstliebe und bei sich selbst bleiben zu tun. Meine größte Fantasie würde ich meinem Mann niemals sagen. Schon allein deswegen, weil es mich so viel interessanter macht und ich hab etwas für mich.

In der Sexualtherapie geht es auch darum zu entdecken, was sind meine Qualitäten als Geliebte(-r) und auch als Liebhaber(-in). Das zu differenzieren, ist schon für viele eine Offenbarung. Was ist Verführung und wie verführe ich? Was sind meine Kompetenzen? Oder auf was stehe ich oder was zieht mich an? Das sind Themen, die in der Sexualtherapie besprochen werden und die ohne Partner besser zu besprechen sind. Die Essenz ist dann viel größer.

Auf Paarebene gibt es Konflikte, die auch die Sexualität betreffen. Hier gilt es auf Paarebene die Konflikte zu lösen. Auf der anderen Seite gibt es Paare, die große Konflikte haben, aber im Bett läuft es einfach. Sie nehmen ihre Probleme nicht mit ins Bett.

Welchen Beitrag muss der Klient leisten, für eine erfolgreiche Therapie?

Der erste Schritt ist erst einmal anzufangen und die Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Wer sich dafür entscheidet, ist so begeistert und offen, wie es notwendig ist. Die Sexualtherapie ist ein Akt der Selbstliebe, auch wenn es etwas kitschig klingt. Wenn die Bereitschaft da ist, dann gibt es natürlich Hochs und Tiefs. Wenn einem das klar ist, dann dauert es halt etwas länger. Meinen Klienten sage ich das im Vorfeld, dass diese Hochs und Tiefs kommen. Ich sage ihnen auch, dass sie dran bleiben sollen, einfach um die Übungen auch zu machen, alles andere wäre Verrückt.

Über so ein Tief sollte gesprochen werden und angenommen werden. Dann kann geklärt werden, was es braucht, damit es wieder besser laufen kann. Wichtig ist auch zu sehen, das mache ich nur für mich und nicht von anderen.

Manchmal werden Männer von ihren Frauen zu bestimmten Themen geschickt. Die Männer haben mit dem Thema gar kein Problem, sondern die Frauen. In solchen Fällen eine Motivation herzustellen, ist der erste Schritt. Wenn der Mann erkennt, dass die Arbeit für ihn und nicht für seine Frau ist, dann kann Veränderung stattfinden.

Offenheit fällt bei mir nicht schwer ;-)

Gibt es einen Zuschuss von der Krankenkasse?

Sexualtherapie ist in der Regel für Selbstzahler, ohne Zuschuss. Ausnahmen sind, wenn man in einer Psychotherapie ist und der Psychotherapeut auch Sexualtherapeut ist, dann könnte die Krankenkasse, das vielleicht mit übernehmen.

Normalerweise ist die Sexualtherapie für Selbstzahler und viele Klienten wollen auch nicht, dass es an die große Glocke gehängt wird, da es doch noch ein Tabu-Thema ist. Leider ist es auch nicht von der Steuer absetzbar.

Wie schaffst du es deine innere Distanz zu wahren.

Ich habe ursprünglich Krankenschwester gelernt. Hier habe ich schon gelernt, die Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Denn hier habe ich auch Sterbende begleitet. Sexualität ist total mein Thema. Es fühlt sich auch gar nicht wie Arbeit aus. Ich habe viel ausprobiert und viele Menschen mit speziellen Themen der Sexualität kennengelernt.

Wenn ich eine Sitzung habe, dann nehme ich mir vorher eine viertel Stunde Zeit und gehe mental an meinen stillen Bergsee. Ich suche mir einen Punkt an der Wand und gehe in meinen stillen Bergsee bis alles um mich herum still wird. Hier lege ich all meine eigenen Probleme ab, damit ich nur noch ein stiller Bergsee bin und das tut mir total gut. Dann kann ich mich auch besser auf die Problematik meines Klienten einfühlen, um das zu verstehen. In dieser Zeit stülpe ich auch meinem Klienten keine Insel auf, auf der ich umherschipper. Manchmal habe ich Momente, wo ich mir dann denke „... na eigenlich, würde ich...“, dann sage ich mir aber „hey Katja, jetzt bist du aber wieder bei dir“ und kehre wieder zurück zu meinem Klienten. Das ist ein Prozess.

Die innere Distanz ist einfach immer da, denn es ist ja nicht mein Leben, sondern das von ihr oder ihm und hat mit mir gar nichts zu tun. Manchmal bin ich ganz froh drüber und manchmal denke ich mir „ach, das ist ja mal interessant“. Das ist einfach ganz normal. Ich hatte noch kein Thema, das mich aus der Fassung gebracht hat. In die Themen gehe ich schon rein, aber die innere Distanz ist auf jeden Fall immer ganz klar da.

katja petersHast du noch etwas, was du gerne noch sagen möchtest?

Stell dir vor von 0 – 100 Prozent, wie schätzt du die Qualität deines Liebeslebens ein? Ein Großteil wird sagen so 70 – 80 Prozent, vielleicht auch „passt schon“. Manch einer sagt vielleicht auch 100 Prozent, „es ist alles super, ich hab alles was ich mir wünsche“. Für diejenigen, welche sagen so 70-80 Prozent: Stell dir vor, die 20 – 30 Prozent kennst du noch gar nicht, du weißt noch gar nicht, wie sich das anfühlt. Stell dir vor diese fühlen sich so an, wie die 70 – 80 Prozent, die du schon kennst. So kannst du dir ungefähr den Mehrwert meiner Arbeit vorstellen. Oft denken wir, wir wissen schon alles. Wenn wir aber ins Fühlen, dann kommt die Erleuchtung.

Weitere Informationen zu Katja Peters findest du hier....

 

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Yvonne Dathe

Psychologin (M. Sc.) & Dipl. Betriebswirtin

Lösungsorientierte Einzel- und Paarberaterin

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